Der Würzburger Simon Rösner beendet seine erfolgreichste Saison als fünfter der Weltrangliste
„Es ist die beste Platzierung meiner Karriere“, freut sich Simon Rösner, der seit Anfang Juni im PSA World Ranking auf Platz fünf geführt wird, „mit dieser tollen Saison habe ich alle gesteckten Ziele übertroffen“. Damit ist er der aktuell beste Europäer in der SquashWeltrangliste hinter vier Ägyptern. Nicht nur, dass der gebürtige Würzburger Anfang des Jahres mit dem Sieg beim „Tournament of Champions“ in New York einen historischen Sieg für Deutschland landete und damit das Ticket für die Teilnahme am World Series Finale der besten acht Spieler Anfang Juni in Dubai schon früh im Jahr gebucht hatte, auch der weitere Saisonverlauf war von Erfolgen gekrönt. „Ich habe überall die Setzlisten bestätigt, nach New York in Schweden sogar noch das Finale erreicht“, erzählt er.
Über 100 000 Flugkilometer
Wenn Rösner überall sagt, dann meint er das auch genau so: überall auf der Welt, denn Squash wird global bis in die entlegensten Ecken des Erdballs gespielt. Hinter dem 30jährigen liegt eine harte und lange Saison mit über 100 000 Flugkilometern quer über die ganze Erdkugel, von Paris nach Hong Kong nach Ägypten, nach New York, nach Schweden, nach Mauritius, nach Qatar und viele Ecken mehr. Höhepunkt zum Saisonabschluss war nun zweifelsohne das Kräfemessen der acht weltbesten Squashspieler in Dubai beim PSA Dubai World Series Finals (WSF, Dubai), vergleichbar mit dem ATP-Finale im Tennis. Am Ende reichte es für Rösner nach Rang eins in seiner Gruppe zwar nicht ganz zum Sieg, aber genau wie im vergangenen Jahr bis ins Halbfnale.
Zum Aufakt des Turniers im Emirates Golf Club in Dubai gewann der gebürtige Würzburger gegen den Ägypter Karim Abdel Gawad glatt in zwei Sätzen zum dritten Mal in Folge.
Gegen den PSA World Champion des Jahres 2016 hatte Rösner im vergangenen Jahr an gleicher Stelle im insgesamt vierten Aufeinandertreffen erstmals gewonnen, danach besiegte er Gawad auch bei den Qatar Classics und kurz vor Dubai bei einem Einladungsturnier auf Mauritius.
Rösner erwischte den besseren Start und hatte bei 10:6 vier Satzbälle. Gawad wehrte alle ab und der Tiebreak folgte.
Da machte der Deutsche schließlich mit 12:10 „den Sack zu“ und ging mit 1:0 nach Sätzen in Führung. Im zweiten Durchgang behinderten den Ägypter Beschwerden an der Schulter. Doch Rösner blieb davon unbeeindruckt, holte sich Durchgang zwei und gewann.
Die Aufgaben wurden nicht leichter, denn als nächstes wartete der Zweite der Weltrangliste, Ali Farag. In der Vergangenheit hatte jeder der beiden Kontrahenten im direkten Vergleich drei Begegnungen für sich entschieden. Der Ägypter allerdings die letzten drei in Folge. Für Rösner war also höchste Konzentration gefragt. Er zog im ersten Satz schnell davon, doch dann riss der Faden und Farag gewann Satz eins. Im folgenden Durchgang übernahm Rösner rasch das Kommando, glich zum 1:1 nach Sätzen aus, bevor er im dritten Durchgang Ball und Gegner beherrschte. Der Unterfranke, der seit Jahren für den Paderborner SC antritt, besiegte den Weltranglistenzweiten mit 2:1-Sätzen. Im Halbfnale kam es zu einer Neuauflage des Trillers von 2017, in dem sich der topgesetzte Mohamed
Elshorbagy und Rösner schon einmal gegenüber gestanden hatten. „Ich war schon mehrmals einem Sieg nahe“, erinnert sich Rösner an die bereits 13 gegeneinander absolvierten Matches. Aber auch diesmal blieb ihm der Premierensieg gegen Elshorbagy verwehrt. Nach zwei extrem hart umkämpfen Sätzen, von denen jeder Akteur einen knapp mit 12:10 im Tie-Break gewann, musste Rösner im letzten
Abschnitt dem hohen Tempo Tribut zollen und mit 3:11 die Segel streichen.
Damit beendete Rösner seine bisher erfolgreichste Saison in seiner bereits 14 Jahre dauernden Karriere. Bis zu den nächsten Turnieren Anfang September steht „Urlaubssquash“ bei einem letzten Einladungsturnier in Rhodos an, bevor Anfang Juli die Vorbereitung auf die im September startende Saison beginnt. Für die verspricht Rösner auf seiner Facebook-Seite: „Ich komme noch stärker zurück.“ Der Mann ist einfach unermüdlich.